Raus aus der Überforderung
Wege zur inneren Ruhe in einer überreizten Welt
In einer Welt, die immer schneller, lauter und reizintensiver wird, ist es leicht, sich verloren oder überfordert zu fühlen. Überall werden wir permanent mit Informationen, Meinungen und Bildern konfrontiert und es ist schwer, sich dem zu entziehen.
Hinzu kommt das ständige Vergleichen auf Social Media, das den inneren Druck erzeugt: schöner, produktiver und erfolgreicher zu sein. Der innere Erwartungsdruck ist hoch, weil wir Angst haben nicht zu genügen. So geraten wir immer mehr in Stress und finden kaum noch Momente, um zur Ruhe zu kommen. Stattdessen jagen wir (den eigenen) Erwartungen hinterher, fühlen uns gestresst auf der Arbeit und müssen auch noch für die Familie sorgen. Kein Wunder, wenn wir uns innerlich erschöpft fühlen und den Kontakt zu uns selbst verlieren. Lebensfreude kommt da selten auf.
Selbstbewusstsein stärken
Mangelndes Selbstbewusstsein zeichnet sich durch Selbstzweifel und Unsicherheit aus. Durch diese Selbstunsicherheit sind wir geneigt, Halt im Vergleich mit anderen zu suchen. Dabei orientieren wir uns jedoch immer an den „Besseren“, den selbstbewussteren und so wird das Maß der anderen zu unserem Maßstab, an das wir nicht reichen können. So halten wir unsere Selbstunsicherheit in Stand. Oft überlegen wir: Was können die anderen, was ich nicht kann? Wie kann ich so stark werden, wie die anderen? Denn wir wollen dazugehören, nicht unangenehm auffallen und vor allem nicht anders sein, denn das macht uns angreifbar. Wie können wir diese negativ Spirale verlassen und unser Selbstbewusstsein stärken?
Stress durch Erwartungsdruck
Ich erlebe in meiner Praxis häufig, dass junge Menschen unter einem großen Erwartungsdruck leiden. Dieser große Druck, oft gepaart mit einer Neigung zum Perfektionismus, führt zu Stress und kann bis hin zur Angststörung führen.
Sie sind Mitte Zwanzig bis Ende Dreißig und befinden sich gerade am Anfang ihrer Laufbahn. Alles ist neu, und da ist die Angst groß, die Erwartungen nicht erfüllen zu können. Das Unbekannte bringt viel Unsicherheit mit sich. Das kann belastend sein, weil man an sich selbst zu zweifeln beginnt: bin ich denn gut genug für diesen Job, hat das Leben so noch einen Sinn? Denn neben der Arbeit möchte man natürlich auch noch ein schönes Leben haben.
Systemisches Coaching
Was ist systemisches Coaching?
Systemisches Coaching ist ein ganzheitlicher Ansatz. Es sieht die Person mit ihren Herausforderungen immer im Gesamtkontext. Dieser Kontext umfasst innere und äußere Systeme. Durch die Wechselwirkung der Systeme lassen sich Herausforderungen oft schon durch kleine Veränderungen im inneren System meistern. Systemisches Coaching begleitet Menschen bei persönlichen und beruflichen Veränderungen.
Situationen, die für Coaching Anlass sein können:
- Konfliktsituationen und Entscheidungsfindung
- Unsicherheit in Beziehungen oder im Beruf
- Häufiges Grübeln, Selbstzweifel
- Mangelndes Selbstbewusstsein
- Unklarheit über Lebensziele
- Allgemeine Unzufriedenheit
- Sinn- und Motivationssuche
- Das Verlangen nach „mehr“ im Leben.
Körperliches Wohlbefinden steigern
Körper, Geist und Seele sind ja bekanntlich eins, d.h. wenn der Körper sich wohl fühlt, fühlt der Rest sich auch wohl. Das körperliche Wohlbefinden ist also auch für das psychische Wohlbefinden wichtig. Die Psyche folgt dem Körper. Das kannst du ganz einfach überprüfen: laufe eine Weile mit gesenktem Kopf durch die Gegend und werde dir bewusst, wie du dich fühlst. Laufe danach aufrecht und mit erhobenem Kopf und vergleiche wie du dich jetzt fühlst.
Tipps für das körperliche Wohlbefinden
Ich möchte hier 2 Möglichkeiten aufzeigen, wie du für dein körperliches Wohlbefinden steigern kannst.
Selbstwertgefühl stärken
Ein gutes Selbstwertgefühl ist Voraussetzung für ein glückliches Leben, denn es bedeutet: Ich bin es mir wert, glücklich zu sein. Das Selbstwertgefühl ist subjektiv, es ist ein Gefühl. Es ist dein eigenes Urteil, das du auf Grund deiner Lebenserfahrungen von klein auf über dich selbst entwickelt hast.
Dein Selbstwertgefühl hat unmittelbaren Einfluss darauf, wie du dich fühlst und das strahlst du aus. So erscheinen Menschen mit geringem Selbstwertgefühl oft unsichtbar, da sie sich unsicher fühlen und sich kleiner machen, als sie sind. Menschen mit einem gesunden Selbstwertgefühl dahingegen, haben mehr Selbstbewusstsein und können das Leben genießen.
Das Niveau deines Selbstwertgefühls hat weitreichende Konsequenzen für alle Lebensbereiche: es beeinflusst, wie selbstsicher du dich auf der Arbeit verhältst oder ob du erfüllende Beziehungen aufbauen kannst. Wer von Selbstzweifeln geplagt wird, traut sich nicht die nötigen Schritte zu gehen, die zu einem erfüllten Leben führen oder glaubt insgeheim, Glück nicht verdient zu haben.
Selbstakzeptanz
Selbstakzeptanz ist die Erkenntnis, dass ich liebenswert bin, so wie ich bin. Also auch, wenn ich Fehler habe und nicht perfekt bin. Oder besser gesagt: gerade, weil ich Fehler habe und nicht perfekt bin. Die Fehler und Macken machen mich nämlich als Person aus und machen mich erst sympathisch und liebenswert! Wer mag schon perfekte Menschen😉
In der Positiven Psychologie ist Selbstakzeptanz ein wesentliches Merkmal des psychischen Wohlbefindens, da sie zu mehr emotionaler Stabilität, Selbstwertgefühl und einem gesunden Umgang mit Herausforderungen beiträgt. Das damit einhergehende Selbstbewusstsein ist eine Voraussetzung zum Glücklichsein, unabhängig von äußeren Ereignissen und Bestätigungen.
Bei einer schlechten Selbstakzeptanz kann es sein, dass man sich z. B. über Leistung definiert oder abhängig ist von der Anerkennung anderer. Man traut sich nicht, seine Fehler zu zeigen und strebt nach Perfektionismus.
Gefühle_Transformation
Kennst du das: das Verlangen dich selbst zu spüren, deine Gefühle besser wahrnehmen zu können? Eine Kundin formulierte es so: „Ich möchte mehr bei mir sein und meine Gefühle besser wahrnehmen können.“
Wenn du keinen Kontakt zu deinen Gefühlen hast, spürst du dich nicht wirklich. Du bist dir ein bisschen fremd, denn ein wichtiger Teil der Persönlichkeit ist abgespalten: deine Gefühlswelt.
Oft bleibt da nur ein diffuses Gefühl, vielleicht wie ein Knoten im Bauch oder latente Unzufriedenheit und Traurigkeit. Du kannst dir dieses diffuse Gefühl nicht erklären, weißt nicht, wo es herkommt. Es sind unterdrückte Gefühle, die im Unterbewusstsein schlummern und es erfordert einiges an Übung, diese Gefühle wieder bewusst wahrnehmen zu können.
Kann man immer glücklich sein?
Dauerhaftes Glück oder toxische Positivität?
Überall wird man heutzutage mit Happiness überflutet: Happiness ist Essen & Trinken, Cola und Pizza, Body-Workout und Body-Lotion. Alles verspricht Glück.
Glücklichsein ist eine gesellschaftliche Erwartungshaltung geworden und alles Negative ist unerwünscht. So ist auch das gesellschaftliche Tabu einzuordnen, das auf psychischen Erkrankungen oder anderen schwierigen Themen ruht.
Ich finde es schade, dass dadurch so ein wichtiges Thema wie Glück ad absurdum geführt wird. Es geht zwar beim Glücklichsein darum, grundsätzlich eine positive Haltung dem Leben gegenüber einzunehmen, das bedeutet aber nicht, dass man alles Negative ignorieren bzw. verdrängen sollte.
Wie kann ich lernen mit Kritik umzugehen?
Warum finden wir es schwer mit Kritik umzugehen? Das liegt daran, dass Kritik oft als Ablehnung erfahren wird. Gerade wenn man ein geringes Selbstbewusstsein hat, wird durch Kritik der unbewusste Glaubenssatz getriggert: “ich bin nicht gut genug”. Jedes Mal, wenn man kritisiert wird, ist das eine Bestätigung dieser Überzeugung. Der innere Kritiker meldet sich zu Wort: „da siehst du mal wieder, wie unfähig du bist“. Dies ist mit schmerzlichen Gefühlen verbunden und man fühlt sich als Person abgelehnt, obwohl das in den meisten Fällen gar nicht so gemeint ist. Mit Kritik umgehen lernen bedeutet in erster Linie, es nicht persönlich zu nehmen. Kritik ist nicht unbedingt negativ und manchmal auch notwendig, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Im positiven Sinne handelt es sich dann um konstruktive Kritik; Kritik, die alle Beteiligten weiterbringt.