Not macht erfinderisch, und genau das verlangt die aktuelle Krisenlage von uns gerade. Diese Zeiten bringen viel Veränderungen und vor allem viel Ungewissheit mit sich. Unsere Geduld und Anpassungsfähigkeit wird bis aufs Äußerste strapaziert.
Für uns alle gilt: die Ablenkungen im Außen sind so gut wie verschwunden. Keine Partys, keine Konzerte, kein Urlaub. Das heißt, keine Abenteuer und keine Highlights im Alltag. Wie soll man da positiv bleiben? Nun heißt es neue Wege für uns selbst zu finden, um mit der Situation umzugehen aber auch die neuen Entwicklungsmöglichkeiten darin zu erkennen. Ich möchte dir heute 3 Übungen aus der Positiven Psychologie anbieten, die sich in herausfordernden Situationen bewährt haben.
3 Tipps und Übungen – Positiv bleiben in Krisenzeiten
1. Glücksmomente erschaffen
Gedanken beeinflussen unsere Gefühle und unser Handeln. Wenn du dir viel Sorgen machst, entsteht vielleicht Unsicherheit oder Angst. Wenn du die Situation vor allem negativ bewertest, fühlst du Ärger und Wut. Wenn du aber überlegst, was im Moment gerade funktioniert, was gut läuft und was dennoch alles möglich ist, entstehen Gefühle wie Gelassenheit, Zuversicht oder sogar Dankbarkeit. Glück ist in erster Linie eine innere Haltung und beinhaltet auch die Fähigkeit mit schwierigen Situationen umzugehen, der sogenannten Resilienz. Die folgende Übung hilft dir dabei, positive Gefühle zu wecken und ermöglicht so einen emotionalen Ausgleich in einer durch die Krise bestimmten Öffentlichkeit.
Übung: Glückliche Geschehnisse erinnern
In dieser Übung geht es darum, sich an glückliche Momente zu erinnern. Forschungsergebnisse haben bestätigt, dass Nachdenken über das, was gut ging, egal wie trivial das Ereignis war, dich glücklicher macht. Denke einfach an die letzten 24 Stunden und erinnere dich an ein freudiges Ereignis. Es kann etwas so Einfaches sein, wie eine schöne Tasse Kaffee, eine gute Mahlzeit, ein gutes Gespräch, ein schöner Moment mit deinem Haustier, ein guter Film oder ein amüsantes Fernsehprogramm, oder Dinge, die dir besonders gut bei der Arbeit gelungen sind. Was immer es auch ist, nimm dir die Zeit, dich an diesen schönen Moment zu erinnern. Du wiederholst vor deinem inneren Auge dieses Geschehen und kannst so die angenehmen Gefühle erneut und dadurch mehr positiven Gefühle in deinem Alltag erleben.
2. Erfolgserlebnisse und mehr Sicherheit durch Micro-Ziele
Die aktuelle Situation erzeugt bei vielen Menschen Unsicherheit. Alte Sicherheiten, Gewohnheiten und Tagesabläufe sind oft unbrauchbar geworden. Die Krise erfordert neue Wege. Um neue Sicherheit und dadurch mehr Gemütsruhe für dich in deinem Alltag zu ermöglichen, sind kleine Ziele hilfreich. Sie bieten dir schnell Erfolgserlebnisse und so kannst du positiv bleiben und neue Sicherheiten entwickeln. Nach wie vor sind Ziele wichtig, denn durch Ziele erschaffst du dir einen positiven Fokus und es entsteht Vorfreude und Motivation. Durch Ziele kannst du in Krisenzeiten Hoffnung wecken, denn Hoffnung bedeutet: eine bessere Zukunft kann eintreten und bietet dir somit eine neue Handlungsfähigkeit.
Deine Ziele sollten im Moment jedoch eher überschaubar und auch unter sich verändernden Umständen umsetzbar sein. Bei langfristigen Zielen wissen wir das im Moment nicht so genau. So wissen wir z.B. immer noch nicht, wann wir wieder reisen können. Jetzt schon eine große Reise zu einem bestimmten Zeitpunkt zu planen, könnte also wieder zu Enttäuschungen führen. Falls du im Moment Probleme hast ins Tun zu kommen, kann dir die folgende Übung helfen.
Übung: Welches kleine Ziel möchtest du in den nächsten Tagen erreichen?
In unsicheren Zeiten können wir uns nicht darauf verlassen, dass wir nur auf einem Weg unser Ziel erreichen können. Wir müssen uns vorsorglich alternative Wege ausdenken, weil wir ja nicht wissen, ob morgen noch möglich ist, was wir uns heute vorgenommen haben. Also einen Plan B oder auch einen Plan C zu haben, gibt mehr Hoffnung und Sicherheit und ist somit emotional entlastend. Der Weg zum Ziel ändert sich vielleicht, aber das Ziel können wir immer noch erreichen.
- Welches Ziel möchtest du in den nächsten Tagen erreichen?
- Wie planst du unter aktuellen Bedingungen dieses Ziel zu erreichen?
- Wie könntest du dieses Ziel noch erreichen. Was ist dein Plan B?
- Was wäre ein dritter Weg, dieses Ziel zu erreichen?
- Was kannst du heute schon tun, um dein Ziel zu verwirklichen?
Mehr Information über Ziele, siehe mein voriger Blogartikel: Ziele setzen und erreichen
3. Selbstmitgefühl praktizieren
Ein unerlässlicher Schritt in schwierigen Zeiten ist das Annehmen der aktuellen Situation. Auch wenn es einem schwerfällt, man kommt nicht darum herum. Denn solange du die Situation ablehnst, befindest du dich auch im Streit mit dir selbst und bleibst darin gefangen. Erste Schritte aus der Krise heraus sind dann noch nicht möglich.
Wenn man sich frustriert oder traurig fühlt, ist es die beste Lösung, sich mit Selbstmitgefühl zu begegnen.
Übung: Selbstbezogene Freundlichkeit
Diese Übung hat mit Achtsamkeit zu tun. Es geht um das wertfreie Wahrnehmen im Hier und Jetzt: in diesem Moment, jetzt gerade, ist alles in Ordnung. In diesem Moment bin ich sicher. Ich sage ja zu mir und zu dem was ich gerade erlebe und fühle. Auch wenn ich mich gerade schlecht fühle, akzeptiere ich meine Gefühle.
Um dieses Gefühl der Akzeptanz in dir zu stärken, helfen dir die folgenden Fragen/Aussagen:
1. Was würde ein wohlwollender Mensch mir jetzt sagen oder empfehlen?
2. Auch andere haben Ähnliches erlebt.
3. Ich bin nicht meine Emotionen, sie sind nur Teil von mir.
Ich hoffe, dass Dir diese Übungen dabei helfen positiv zu bleiben und neue Weg zu finden, Dich in der Krise zu bewegen und vielleicht sogar weiterzuentwickeln. Falls Du Interesse an einem kostenlosen Informationsgespräch hast, kannst Du über meinen online Kalender gerne einen Termin vereinbaren. Ich freue mich auf Dich!