Wat ist Glück?
Eine der meist gestellten Fragen: Wie definiert man Glück? Seit Jahrtausenden machen sich Philosophen darüber Gedanken, seit einigen Jahrzehnten gibt es die sog. Glückswissenschaft, die Positive Psychologie. Also so einfach ist das Glück nicht in Worte und schon gar nicht in Definitionen zu fassen. Das Wort Glück ist ein Containerbegriff und auch darum nicht so greifbar. Es beinhaltet so viel, dass man sich schnell überwältigt fühlt.
Was Glück nicht ist
Glück ist nicht nur sich vergnügen und Spaß haben.
Immer Spaß haben zu wollen – das führt zum ständigen Verlangen nach dem ‚Kick‘. Man muss stets verrücktere Dinge machen, um wieder einen Adrenalinstoß zu bekommen. In dieser Tretmühle des Hedonismus müssen wir immer neue Glücksgefühle und Glücksfälle produzieren, auf einer vermeintlichen Suche nach dem Glück. Auch sollte man Glück nicht verwechseln mit Genuss. Genüssliche Dinge können einem höchstens kurze Glücksmomente und Befriedigung bringen. Da es sich gut anfühlt, z.B. etwas Leckeres zu essen oder etwas Schönes zu kaufen, neigt man dazu diese Dinge immer wieder zu tun, da eben der befriedigende Effekt nur von kurzer Dauer ist. Dies kann im schlimmsten Fall zu Abhängigkeiten führen.
Das heißt nicht, dass wir uns nicht vergnügen dürften, im Gegenteil. Man muss sich nur im Klaren sein, dass es sich dabei nicht um das Glück handelt, das wir suchen. Es handelt sich dabei um positive Emotionen, die das Leben angenehm machen und zu kleinen Glücksmomenten führen können. Seligman* spricht dabei vom ‚pleasant life‘ – dem angenehmen Leben und allgemein spricht man vom hedonistischen Glück.
Das größte Missverständnis liegt aber darin, dass wir denken und erwarten, dass Jemand oder Etwas uns glücklich machen kann. Wir sind also auf der Suche nach etwas, das sich im Außen befindet. Und wie jeder irgendwo weiß, kann man Glück nur in sich selbst finden.
Die Reise führt nach innen
Will man das Glück finden, muss man sich selbst kennenlernen; sich mit sich selbst auseinandersetzen. Die Suche im Innern ist nicht so einfach, vor allem wenn die Verführungen der Außenwelt ständig anwesend sind. Jeder Mensch stellt sich irgendwann einmal Sinnfragen wie „wer bin ich“ und „was ist der Sinn des Lebens für mich“, „was will ich mit meinem Leben anfangen“, usw. Um Antworten darauf zu finden, muss man sich auf den Weg machen und die Konfrontation mit sich selbst angehen. Das kann Angst und Unsicherheit auslösen; das vermeidet man lieber. Ablenkung ist dann unter Umständen einfacher, zumindest so lange man funktionieren kann und die unangenehmen Gefühle nicht zu sehr an die Oberfläche kommen. Dennoch ist es unvermeidbar, sich auch mit seinen Ängsten und anderen negativen Emotionen auseinanderzusetzen, will man dem Glück näher kommen.
Glück in der Positiven Psychologie
Die Positive Psychologie besteht seit ca. 40 Jahren. Martin Seligman war einer ihrer wichtigsten Begründer. Er umschreibt in seinem Buch „Authentic Happiness“ neben dem ‚Pleasant life‘ noch das ‚Engagement Life‘, also das engagierte Leben und das ‚Meaningful life‘, ein Leben das Sinn gibt.
Noch etwas ausführlicher umschreibt Selgiman in seinem 2. Buch „Wie wir aufblühen“ die 5 Säulen des Wohlbefindens:
- Positive Emotionen
- Engagement (Flow)
- Positive Beziehungen
- Meaning – sinnvolles Leben
- Accomplishment – Zielerreichung
Er nennt nun sein Buch die Theorie des Wohlbefindens, die über seine 1. Theorie des authentischen Glücks hinausgeht. Jedes der 5 Elemente trägt zum Wohlbefinden bei und hilft dem Menschen beim Aufblühen und so sein Potenzial zu entfalten.
Quelle: Martin Seligman „Wie wir aufblühen – die 5 Säulen des persönlichen Wohlbefindens“, 2015.
Die Positive Psychologie entwickelt sich weiter. Die ersten Definitionen von Glück haben sich verändert und sind umfassender geworden. Im Moment geht es dahin, dass vor allem die Fähigkeit Emotionen zu empfinden, glücklich macht. Nicht nur die positiven Emotionen, auch die sog. negativen. In diesem Sinne gibt es keine negativen Emotionen und das ist auch gut so. Je freier man sich auf dem Spektrum der Emotionen bewegen kann, desto mehr Glück ist möglich.
Wann erlebst Du Glück? Was ist Glück für Dich? Hinterlasse gerne einen Kommentar. Was Glück für mich ist, kannst Du in dem volgenden Beitrag lesen: Was ist Glück.