Krisenbewältigung

Krisenbewältigung am persönlichen Beispiel

In diesem Glückstipp möchte ich beschreiben, wie ich selbst mit dem „Lockdown-Blues“ umgegangen bin. Denn auch an mir ging die lang anhaltende Krisensituation nicht spurlos vorüber.

Anfang des Jahres wollte ich eigentlich sehr gerne verreisen. Das war mein Ziel für das neue Jahr. Aber nach und nach wurden alle Länder zum Risikogebiet. Nach mehrmaligem Verschieben meiner Reise musste ich mein Ziel also endgültig abschreiben. Dazu kam noch, dass man sich kaum mit anderen Menschen treffen konnte. Das fand ich zunächst belastend und es hat eine Weile gedauert, bis ich mich in dieser Situation neu orientieren konnte.

Das Bekannte funktioniert nicht mehr

Da ich meine Zeit jedoch nicht mit schlechter Laune vergeuden wollte, habe ich nachgedacht, wie ich das Beste aus der Situation machen konnte. Wenn das Alte nicht mehr funktioniert, muss man neue Lösungen finden. Ich habe mir also überlegt, was überhaupt noch möglich ist. Online Kurse, das war die naheliegende Antwort. Ich habe nach interessanten Themen gesucht und war total erstaunt über das große Angebot und noch dazu sind viele Kurse kostenlos. Ich habe einige online Seminare gemacht und konnte so die Zeit positiv nutzen. 

Neue Wege gehen

Etwas Neues lernen kann auch inspirierend sein für Veränderungen. So hörte ich in einem Seminar über die besondere Wirkung von frisch gepresstem Saft aus Stangensellerie. Selleriesaft stärkt das Immunsystem, ist gut für den Darm und für die Haut und hat entgiftende Wirkung. Nun lebe ich eigentlich schon ziemlich gesund, aber warum nicht mehr Zeit und Energie in einen (noch) gesünderen Lebensstil investieren? Gesagt, getan. 

Jeden Morgen trinke ich nun als Erstes frischen Selleriesaft. Diese „kleine“ Veränderung gab mir eine neue Tagesstruktur, da die Bereitung des Saftes mit einigem Aufwand verbunden ist. Die Zubereitung des frischen Gemüsesaftes motivierte mich darüber hinaus zu mehr Sport. Man hat einfach das Gefühl sich etwas Gutes zu tun und das gibt Energie! Dadurch habe ich wieder angefangen zu joggen, was ich bereits seit 3 Jahren wegen einer Verletzung nicht mehr machen konnte. Mit einem speziellen Aufbauprogramm kann ich nun schon wieder 2 x pro Woche – zumindest für einige Minuten – joggen. Nach wie vor mache ich 2 x pro Woche Yoga und am Wochenende ist Radfahren angesagt. Man kann also sehen, dass schon eine kleine Veränderung, größere Folgen haben kann.

Der Punkt der Kehrtwende war mein Entschluss, mich auf die Suche nach einer Lösung zu machen. Ich wollte aus dem Gefühl der Frustration heraus und habe darum die Entscheidung getroffen, proaktiv mit der Situation umzugehen. 

7-Phasen-Prozess von Elisabeth Kübler-Ross

Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass ich die Phasen der Krisenbewältigung nach Kübler-Ross durchlaufen habe. Wir alle tun das zurzeit in der Coronakrise, aber auch in jeder anderen Lebenskrise. Nach Elisabeth Kübler-Ross gibt es folgende Phasen in einer Krisensituation:

  1. Schock (das kann nicht wahr sein)
  2. Verleugnung (mich wird es nicht betreffen)
  3. Frustration (ich will das nicht)
  4. Verzweiflung (ich bin verzweifelt)
  5. Versuch (es könnte eine Lösung geben)
  6. Entscheidung (ich werde Schritte zur Lösung finden)
  7. Integration (ich kann mit der Situation umgehen)

In welcher Phase befindest Du Dich gerade?

Glückskurs bei der Volkshochschule Heidelberg

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